Abgasskandal – Zulieferer setzen VW unter Druck

Abgasskandal

Automobilzulieferer setzen VW im Abgasskandal unter Druck

Durch einen Rechtsstreit zwischen VW und zwei Zulieferern gerät der Automobil-Konzern ein weiteres Mal unter Druck. Bereits durch den Abgasskandal hat VW sehr hohe Einbußen hinnehmen müssen. Jetzt droht ein Streit mit zwei Zulieferern zu eskalieren. Die Auswirkungen wären verheerend: Durch fehlende Teile würden Bänder still stehen und mindestens 20.000 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt werden. Hintergrund ist ein Streit über einen Entwicklungs- und Liefervertrag. VW möchte sich zwar gütlich einigen, kann aber keine langen Ausfallzeiten akzeptieren und wird entsprechend gegen den Lieferstopp vorgehen. VW will schlimmstenfalls eine „zwangsweise Durchsetzung der Belieferung“ vorbereiten. Dies kann bis hin zu einer Beschlagnahme oder Pfändung der benötigten Teile durch einen Gerichtsvollzieher führen.

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Komplexe Produktionsabläufe in der Automobilindustrie

Abgasskandal - Auto-FabrikDieser Fall zeigt einmal mehr, welche komplexen Produktionsabläufe sich in der Automobilindustrie abspielen. Sobald ein „Zahnrad“ nicht mehr greift, gerät das ganze System relativ schnell ins Stocken. Oft wird „Just-in-Time“ angeliefert, so dass die Produktionsbänder innerhalb von kürzester Zeit still stehen. In dem aktuellen Beispiel fehlten Sitzbezüge und Getriebegehäuse. Hintergrund für den Lieferstopp scheint ein gescheitertes Projekt oder Geschäft, welches nach langen Verhandlungen mit einem Subunternehmen schließlich nicht zustande gekommen ist. Aus diesem Grund hat der Zulieferer keine weiteren Teile mehr geliefert. Für VW hat diese Maßnahme große Auswirkungen auf Mitarbeiter und letztendlich auch auf den Gewinn. Dabei kämpft VW auch noch weiterhin mit dem Abgasskandal. In dieser Sache ist jüngst ein anderer Zulieferer (Bosch) in den Fokus geraten. Welche Rolle Bosch in der Abgasmanipulation spielt, wird derzeit in den USA untersucht.

Abgasskandal – Bosch gerät in den USA unter Druck

Abgasskandal - AuspuffDer Zulieferer Bosch erhält derzeit negative Schlagzeilen und gerät im Abgasskandal immer mehr unter Druck. Es liegt die Beschuldigung im Raum, Bosch hätte VW im Abgasskandal unterstützt. Dieser Meinung sind zumindest drei Top-Anwälte aus den USA. Bosch soll als Komplize von VW im Abgasskandal beteiligt gewesen sein. Auf den Zulieferer werden stürmische Zeiten zukommen. Inwieweit Bosch in den Strudel des Abgasskandals driftet, ist noch offen.

 

Bosch im Visier der TOP-Anwälte

Bosch ist in den Fokus von niemand geringerem als den US-Top-Anwälten, Elizabeth Cabraser, Steve Berman und Michael Hausfeld geraten. Diese drei Anwälte haben schon einige Großkonzerne in die Schranken gewiesen. Dazu gehören zum Beispiel Exxon, General Motors oder BP. Zuletzt nahmen sie sich VW zur Brust und erzielten im Abgasskandal den größten Vergleich der Automobilgeschichte. Jetzt wollen Sie auch Bosch genauer unter die Lupe nehmen und zur Rechenschaft ziehen. Bosch wird vorgeworfen, dass VW ohne die Unterstützung  von Bosch nicht in der Lage gewesen wäre, die Täuschungen durchzuführen und zu vertuschen. In der Anklage, die in San Francisco einging, wird von Komplizenschaft der Konzerne gesprochen. Bosch soll der entscheidende Faktor in einer jahrelangen Vertuschung und Manipulation von Abgaswerten sein. Konkret geht es um die Software, mit der VW bei Emissionstest getrickst hat.

Bosch ein aktiver Mittäter oder unwissender Lieferant im Abgasskandal?

Ist Bosch im Abgasskandal involviert?Bosch soll demnach eine Schlüsselrolle im Betrug um die Abgaswerte gespielt haben und steht unter Verdacht, den Betrug mit ihrer Software unterstützt zu haben. Die Kernfrage stellt sich nun: Ist Bosch ein aktiver Mittäter oder ein unwissender Lieferant im Abggasskandal? VW könnte auch die Software nachträglich weiterentwickelt haben und dadurch zu veränderten Abgaswerten gekommen sein. Welche Rolle Bosch schließlich in dem Konstrukt der Abgaspolitik spielt, bleibt zunächst offen. Die Firmensprecher lassen sich in diesen Tagen zunächst keine spezifischen Aussagen entlocken und treten eher wortkarg auf. In den USA heißt es von Seiten des Konzerns, dass Anschuldigungen gegen einzelne Mitarbeiter vollkommen unbegründet seien.

 

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Bosch war bereits geprüft worden

VW hatte sich bereits auf einen Vergleich von 11,9 Milliarden Euro mit den Besitzern, Autohäusern und US-Behörden geeinigt. Bosch war hingegen bisher ohne Schuldgeständnis geblieben. Bereits im September 2015 geriet Bosch in das Visier der Kläger. Es fehlten aber die stichhaltigen Beweise. Erst jetzt wurden neue Indizien in den Unterlagen von VW entdeckt. Aus den Unterlagen soll hervorgehen, dass Bosch und VW die Software gemeinsam entwickelt haben. Nachdem der Abgasbetrug Aufmerksamkeit bei den Behörden geweckt hat, wird Bosch vorgeworfen, bei der Vertuschung mitgeholfen haben. Bis Anfang November hat Bosch nun Zeit, die Angelegenheiten durch Verhandlungen zu klären. Es bleibt also offen, ob Bosch die Rolle des Mittäters oder die Rolle des unwissenden Lieferanten im Abgasskandal spielt.

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