Stausäcke & Staupolster -Leitfaden für mehr Ladungssicherheit

Stausäcke für eine höhere Ladungssicherheit

Selbst erfahrene Logistiker kennen das Problem, dass beim Beladen eines LKW oder Containers, trotz sorgfältiger Planung, meist irgendwo ein Hohlraum bleibt. Kleine Freiräume wirken harmlos, können aber schnell zu echten Schadentreibern werden – ein scharfes Bremsen reicht, und schon verrutscht etwas. Hier kommen Stausäcke ins Spiel, mit flexiblen Polstern, die diesen Zwischenräumen den Schrecken nehmen und für sicheren Halt sorgen.

Autor: Thomas W. Frick (LinkedIn-Profil / Xing-Profil

Stausack, Staupolster oder Dunnage Bag – was steckt dahinter?

Im Alltag begegnet man den verschiedensten Begriffen. Mal ist vom Stausack oder Staupolster die Rede, manchmal von Luftkissen, Dunnage Bag oder gar „dem Polster für die Palette“. Gemeint ist damit immer dasselbe. Ein aufblasbares Kissen, das zwischen Packstücken platziert und mit Luft gefüllt wird, außen größtenteils ein stabiler Kraftpapier-Mantel oder robustes Gewebe, innen ein luftdichter Kunststoffkern. Innerhalb weniger Sekunden per Kompressor gefüllt, drückt es sich an Paletten, Kartons oder Fässer und hakt sie regelrecht ein.

Warum tun sich Lücken auf – und wie hilft ein Stausack?

Das perfekte Tetris-Spiel im Container bleibt Wunschdenken. Unterschiedliche Packmaße, halbleere Frachträume und gemischte Ladungen – irgendwo bleibt immer ein Schlitz. Selbst genormte Paletten passen oft nicht exakt zu den Containermaßen. Bei losem Schüttgut wird es noch schwieriger. Jede Lücke birgt das Risiko, dass eine Vollbremsung oder Kurvenfahrt alles durcheinanderwirbelt. Stausäcke machen Schluss mit provisorischem Ausstopfen per Holzleiste oder Flickwerk. Mit Luft gepolstert, fixieren sie die Ware sanft und effektiv, egal ob in Lkw, Bahn oder auf hoher See.

Mehr als „einfach ein bisschen Luft“ – Wie funktioniert es?

Wer Stausäcke clever einsetzt, schließt nicht einfach Lücken – er schafft neue Stabilität. Das Kissen wird zwischen die Ladegüter geschoben, aufgebläht und verankert die gesamte Ladung durch flächigen Gegendruck. Die weiche Oberfläche schmiegt sich an, verteilt Druck gleichmäßig – da drückt nichts, da splittert nichts. Insbesondere empfindliche Kisten und Produkte danken es mit weniger Bruch und kaum Schäden durch Schlagkräfte.

Welche Stausack-Typen für gibt es, für welches Einsatzgebiet?

Für jedes Logistik-Szenario das passende Polster:

Kraftpapier-Stausack

Der Allrounder für Einweg-Einsätze, beispielsweise im Export. Nach Benutzung genügt ein Handgriff und das Kissen wandert zum Recycling.

PP-Gewebe-Stausack

Für Vielfahrer und Menschen mit regelmäßigem Ladungssicherungsthema. Das Kunstfasergewebe verträgt auch hohe Drücke und Feuchtigkeit – ideal, wenn der Sack mehr als einmal arbeiten soll.

3D-Staupolster

Wenn’s wirklich große Lücken sind – zum Beispiel in Überseecontainern. Individuelle Sondermaße füllen auch verwinkelte Räume aus.

Tipp: Je nach Logistikbedarf gibt es Stausäcke mit abgestuften Belastbarkeiten. Hochwertige Modelle verfügen über besonders stabile Hüllen und Ventile – für lange Fahrten oder besonders schwere Ladungen fast schon Pflicht. Im Rahmen unserer Recherche sind wir auf eine gute Übersicht der Stausack-Varianten, mit einem Filter für Material, Länge, Breite und Preis, aufmerksam geworden.

6 Tipps aus der Praxis für den richtigen Einsatz von Stausäcken

  1. Nicht schätzen – messen! Ein passender Stausack deckt das Loch komplett ab, ohne zu knicken.
  2. Messerartige Kartonecken? Da hilft eine stabile Pappe als Puffer, sonst leidet der Sack schneller, als man denkt, daher Kanten absichern!
  3. Je zentraler, desto besser! Das Kissen wirkt am stärksten, wenn es satt zwischen den Packstücken sitzt und zielgerichtet platziert ist.
  4. Lieber langsam füllen, bis das Kissen wirklich stramm sitzt. Mehr ist nicht besser! Zu viel Druck gefährdet Verpackung und Ladung.
  5. Wackeltest gefällig? Wenn sich nichts mehr bewegt, ist alles richtig. Vor jeder Fahrt checken, sonst noch mal nachjustieren.
  6. Luft herauslassen vor dem Entladen. Wer Mehrweg-Stausäcke nutzt, verstaut diese sauber und trocken nach dem Transport für den nächsten Einsatz.

Extra-Tipp: In LKW mit Schiebeplane ist Vorsicht geboten – die flexiblen Wände brauchen eventuell zusätzliche Sicherung wie Spanngurte. Auch Temperaturschwankungen beachten, damit die Luft im Sack nicht zu sehr arbeitet.

Welche Vorteile haben Stausäcke und warum sind sie so wichtig?

  • Fix und flexibel! Positioniert und aufgepumpt in Minuten – ganz ohne Schweiß und Schnitzelarbeit wie bei Holz.
  • Wenig Eigengewicht! Erhöht nicht das Frachtgewicht, spart teure Kilogramm im Vergleich zu massiven Abstandshaltern.
  • Schützt und schont. Kein Verkratzen, kein Eindrücken der Verpackung – das weiche Polster passt sich an jedes Gut an.
  • Universal einsetzbar: Ob Palette, Fass oder Karton, ob Rundes oder Eckiges – ein passender Stausack bringt alles sicher ins Ziel.
  • Einfach sauber! Nichts splittert, nichts krümelt. Einweg-Säcke werden recycelt, Mehrwegmodelle gereinigt und wiederverwendet.
  • Langfristig günstiger! Weniger Schadensfälle, weniger Ladeverzögerungen und niedrigere Materialkosten sorgen für ein echtes Plus im Budget.

Welche Normen und Kontrollen gelten für die Sicherheit?

Wer’s ordentlich macht, fährt besser. Hersteller geben genau an, für welche Lücken und welche Lasten ihre Produkte geeignet sind – das ist bindend. In Deutschland regelt etwa die VDI 2700 die Anforderungen, international sorgt der CTU-Code für Standards. Wer darauf achtet, fährt auf Nummer sicher.

Welche Qualitäts-Checks empfehlen wir?

Gute Stausäcke erkennt man an solider Verarbeitung und nachvollziehbaren Belastungsangaben. Nur zertifizierte Produkte einsetzen – ein geplatztes Billigkissen kann teuer werden. Auch das Personal sollte wissen, worauf zu achten ist. Ein kurzer Lehrgang zahlt sich aus!

Worauf beim Kauf achten?

  1. Analysieren Sie das Ladeprofil. Wie groß sind die Lücken? Welche Fracht (z.B. Gewicht/Form)?
  2. Materialauswahl: Einweg oder Mehrweg? Papier oder Gewebe?
  3. Ventilsystem prüfen! Passt das Ventil zu vorhandenen Füllgeräten?
  4. Nur geprüfte, zertifizierte Ware wählen – echte Sicherheit gibt’s nicht zum Schnäppchenpreis.
  5. Fachberatung nutzen. Gute Händler liefern auf Wunsch Zubehör, Sonderformate und Know-how direkt mit.

Empfehlung: Wer regelmäßig größere Mengen braucht, sollte Mengenrabatte mit dem Anbieter besprechen. Zudem gilt, dass ein guter Service Gold wert ist, wenn es mal klemmen sollte.

Auf dem Laufenden bleiben

Mit einer Anti-Spam-Garantie und dem kostenlosen Informationsservice informieren wir Sie, gemäß Ihrer Themenauswahl kompakt über weitere Projekt- und Praxisbeispiele. Wählen Sie hierzu einfach Ihre Interessen und Themen aus: https://www.industrie-wegweiser.de/infoservice/

Kommentar hinterlassen zu "Stausäcke & Staupolster -Leitfaden für mehr Ladungssicherheit"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*