5 Tipps für Existenzgründer im Industriesektor

Industrie-Startup-Gründungen

Keine Vorgesetzten, keine Chefs und keine Kompromisse bei den eigenen Visionen. Mit der Existenzgründung verbinden viele in erster Linie die gewonnene Freiheit. Der Schritt in die Selbstständigkeit sollte jedoch gut überlegt und geplant sein. Nur wer sich rechtzeitig mit den wichtigen Meilensteinen auf dem Weg zum eigenen Betrieb auseinandersetzt, kann erfolgreich gründen. Das gilt besonders für eine Selbstständigkeit im Industriesektor, da hier die Investitionen und somit das Investitionsrisiko, anders als im Dienstleistungssektor, um ein Vielfaches höher ist. Dieser Artikel gibt fünf wichtige Tipps, die bei einem Gründungsvorhaben in der Industrie zu beachten sind.

Besonders oft machen sich Gründer in der Elektro- und Metallbranche selbstständig, doch auch die hohe Nachfrage in der Lebensmittelindustrie sorgt seit 2021 für einen erneuten Boom. Wir haben für Sie zusammengetragen, welchen Punkten auf der To-do-Liste Existenzgründer in der Industrie, besonders viel Aufmerksamkeit schenken sollten.

1. Wahl der richtigen Rechtsform

Die Wahl der geeigneten Rechtsform ist für alle Selbstständigen unumgänglich und eine wichtige Entscheidung, bei der es durchaus um die Frage geht, wie das Unternehmen aufgestellt sein soll. Mit der Rechtsform setzen Gründer nicht nur den Rahmen für ihre rechtlichen Verpflichtungen, sondern auch für die Haftung, Besteuerung und die Art der Geschäftsführung. In der Industrie sind insbesondere Rechtsformen wie die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und die Kommanditgesellschaft (KG) häufig anzutreffen. Wichtig ist zuerst, die Art der Rechtsform festzulegen. Üblicherweise zählen hierzu:

  • Kapitalgesellschaft (GmbH, AG, UG, etc.)
  • Personengesellschaft (GbR, OHG, KG, etc.)
  • Einzelunternehmen (Einzelkaufleute, Kleingewerbetreibende)

Selbstständige, die allein unterwegs sind, gründen daher Einzelunternehmen. Im Speziellen das Kleingewerbe bietet hierbei einige Vorteile, da u.a. die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) nicht beachtet werden müssen. Der Einstieg gelingt so ohne die Klärung vieler juristischer Detailfragen.

Schließen sich zwei oder mehr Gründer zusammen, muss die gewählte Rechtsform der einer Personengesellschaft entsprechen. Die Gesellschafter sind dabei meistens auch die Geschäftsführer. Der entscheidende Unterschied zur Kapitalgesellschaft ist, dass das gegründete Unternehmen keine juristische Person darstellt und die Gesellschafter sich daher nicht um ein Mindestkapital sowie die mit der Kapitalgesellschaft verbundenen Rechten und Pflichten sorgen müssen. Wer sich selbstständig machen möchte, sollte sich im Hinblick auf die Wahl der Rechtsform frühzeitig beraten lassen.

2. Investitionen und Finanzierung planen

Ebenso entscheidend wie die Wahl der Rechtsform ist die Planung der Anfangsinvestitionen und die Suche nach einer soliden Finanzierung. Personen, die sich im Industriesektor mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen möchten, müssen zu Beginn oft viel Geld für die Anschaffung von Maschinen, Ausrüstung und Immobilien in die Hand bereitstellen. Bei einer frühzeitigen Expansion kommen auch noch Lohnkosten der Belegschaft hinzu. Wie hoch die realen Kosten ausfallen, ist stark vom konkreten Geschäftsmodell und der Skalierung abhängig. In jedem Fall sollten Selbstständige eine Kostenaufstellung vornehmen. Berücksichtigt werden müssen Mieten, Kosten für die Einstellung von Fachkräften und laufende Betriebskosten. Nur so lässt sich der Bedarf an möglichem Fremdkapital für die Finanzierung ermitteln.

Hinweis: Unternehmen können dabei vom sogenannten Leverage-Effekt profitieren. Dieser tritt ein, wenn die durch die Aufnahme von Fremdkapital erzielte Rendite höher als die damit verbundenen Kosten ist.

3. Effiziente Buchhaltung und Kostenkontrolle

Wer erfolgreich sein will, muss vor allem mit seinem Kerngeschäft überzeugen. Darüber hinaus haben aber auch organisatorische und administrative Tätigkeiten einen großen Anteil an einem florierenden Unternehmen. Selbstständige sollten daher viel Wert auf eine möglichst effiziente Buchhaltung und eine zuverlässige Kostenkontrolle legen. Dank digitaler Hilfsmittel haben es selbst Soloselbstständige heutzutage relativ einfach. Ein Rechnungsprogramm für Kleinunternehmer übernimmt einen gewissen Teil der Arbeit, indem es sich wiederholende Aufgaben und die Erfassung von Ein- und Ausgangsrechnungen automatisiert.

Wichtig ist, dass sich die genutzten Systeme bei Bedarf skalieren lassen, damit die EDV mit einem Unternehmen mitwächst. Zudem eignen sich professionelle Lösungen häufig auch zum Budgetieren. In Kombination mit entsprechenden Analysetools lässt sich so eine detaillierte Aufstellung der jeweils aktuellen Betriebskosten etablieren. Auch die Liquiditätsplanung sollten Gründer nicht vernachlässigen. Mit dieser können Unternehmer die finanzielle Stabilität eines Betriebes genau beobachten und möglichen Risikoszenarien auf die Probe stellen. Die Corona-Pandemie und der starke Anstieg der Energiekosten seit 2022 haben gezeigt, wie essenziell eine solch vorausschauende Planung für Selbstständige ist.

Tipp: Es lohnt sich bei der Softwareauswahl, nicht nur auf die Jahrzente langen Marktführer zurückzugreifen, sondern auch junge und internationale Softwareunternehmen in Betracht zu ziehen. Oft müssen diese Unternehmen durch Technologie und Funktionalität überzeugen, wie beispielsweise durch eine automatische Steuervorbereitung oder die Vermeidung von doppelter Datenpflege durch eine tiefe Vernetzung auf Bankkontenebene, wie es beispielsweise bei dem Rechnungsprogramm für Kleinunternehmen, von Quonto der Fall ist.

4. Technische Möglichkeiten ausschöpfen

Innovation und die Adaption modernster technologischer Standards sind für Unternehmen im Industriesektor überlebenswichtig. Nur, wer das Potenzial technischer Hilfsmittel nutzt, kann sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Von besonders großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die digitale Transformation.  Selbstständige müssen dabei insbesondere die Entwicklungen bei der Automatisierung im Auge behalten. In der Industrie ist die Automatisierung nicht nur bei Fertigungsprozessen, sondern auch in der Lagerverwaltung oder sogar bei der Kundenbetreuung relevant. Einzelunternehmer können zahlreiche Aufgaben an digitale „Kollegen“ abgeben, sodass mehr Zeit für die eigentliche Haupttätigkeit bleibt.

Mit den Großen mithalten: Digitale Tools bieten auch kleinen Betrieben eine Gelegenheit zur Effizienzsteigerung, da sich Arbeitsabläufe und auch die Organisation vieler Geschäftsprozesse straffen lassen.

5. Markttrends und Kundenbedürfnisse erkennen

Existenzgründer sind in den meisten Fällen einige Jahre als Arbeitnehmer in der Branche tätig, in der sie sich später selbstständig machen möchten. Daher sind neben dem notwendigen Know-how auch schon wertvolle Einblicke in den Branchenalltag vorhanden. Trotzdem sollten Selbstständige immer bedenken, dass bei der Gründung eines eigenen Gewerbes auch ein Perspektivwechsel stattfindet. Nun ist man nicht nur Fachkraft, sondern auch Unternehmer. Dadurch werden Erkenntnisse der Marktforschung wichtiger und selbst kleine Solounternehmen sollten ihre Zielgruppe und auch aktuelle Trends genaustens studieren. Nur so lässt sich sicherstellen, dass sich das eigene Portfolio auch mit den Wünschen der potenziellen Kundschaft deckt und eine reale Nachfrage bedient.

Empfehlung: Selbstständige sind daher gut damit beraten, an Branchenveranstaltungen, Konferenzen und Messen teilzunehmen. Diese Events können Unternehmer auch nutzen, um das eigene Netzwerk zu erweitern und neue Geschäftsmöglichkeiten auszukundschaften.

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