Wie der 3D Drucker zum besten Freund eines sechs Jahre alten Jungen wurde
Es ist ein großer Moment für den kleinen Maxence (6) aus Frankreich. Schon seit seiner Geburt muss er die rechte Hand entbehren. Doch nicht nur er teilt dieses Schicksal. Die WHO schätzt, dass weltweit 1 Milliarde Menschen mit einer Behinderung leben müssen – 80% davon in einkommensschwachen Ländern, in denen mitunter nicht einmal die medizinische Grundversorgung gewährleistet ist. Wie soll jemand, der sich womöglich nicht einmal eine Krankenversicherung leisten kann, 75.000 Euro für eine Handprothese aufbringen? Denn das kostet dieses Hightech-Wunder, wenn es nicht aus einem 3D Drucker kommt.
3D Drucker macht das Unmögliche möglich
Aber glücklicherweise gibt es den technischen Fortschritt. Der macht es möglich, dass Kinder wie Maxence jetzt eine Handprothese bekommen – und zwar für unter 50 Euro! Was utopisch scheint, ist tatsächlich Realität, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Denn die Prothese aus dem 3D Drucker ermöglicht lediglich eine Greifbewegung und stellt in diesem Sinne keine voll funktionstüchtige Hand dar. Bei mehr als 50 Grad Celsius passt die Hand aus dem 3D Drucker nicht mehr so gut und durch den Gebrauch können die Glieder abbrechen. Aber wen interessiert das schon, wenn ein ferngeglaubter Traum endlich Realität wird? Schließlich ist eine Hand aus dem 3D Drucker besser als nichts; Sie schenkt Lebensqualität und ihren Besitzern ein strahlendes Lächeln mit Freudentränen in den Augen. Vor allem, wenn die sogenannte Robohand dann auch noch den persönlichen Vorlieben entspricht. Die von Maxence ist eine Superheldenhand, gedruckt in seinen Lieblingsfarben. Eingeweiht wird sie mit einem Ballwurf – der kleine Junge freut sich sichtlich. Er kann jetzt schaukeln, das Radfahren lernen und stolz seine neue Errungenschaft aus dem 3D Drucker präsentieren.
Soziales Engagement für die gute Sache – Vermittlung von 3D Drucker Besitzern an bedürftige Menschen
Möglich macht das alles die Organisation E-Nable, die ein weltweites Netzwerk aufgebaut hat, das den Kontakt zwischen Patienten und den Besitzern von 3D Druckern herstellt. Der Bausatz für eines dieser Schmuckstücke aus dem 3D Drucker kostet zwischen 18 und 45 Euro. Für Menschen aus einkommensschwachen Gebieten ist auch das noch viel Geld, weshalb die Mitglieder Prothesen teilweise sogar verschenken. Die Designs für dieses kleine Wunderwerk aus dem 3D Drucker sind im Internet als Open-Source-Date auf der Webseite Thingiverse frei zugänglich; nur wenige Druckpläne sind lizenziert und müssen bezahlt werden. Dort sammeln und tauschen die sich beteiligenden 3D Drucker Besitzer digitale Design-Daten.
Die 50 Euro Alternative kann sich zwar immer noch nicht mit der vollfunktionstüchtigen 75.000 Euro Variante messen – aber sie ist ein Anfang. Und gibt Kindern wie Maxence Hoffnung. Die Hoffnung darauf, trotz Handicap ein ganz normales Leben zu führen. Und wer weiß. Vielleicht wird sich das unermüdliche Engagement der Forscher in Sachen 3D Drucker und deren Potentiale bald auszahlen – und Kindern wie Maxence noch viel coolere Superheldenhände bescheren.