Digitale Wirtschaft: USA beherrschen den Markt

Digitale Wirtschaft

Beim Fußball hat Deutschland den Weltmeistertitel abgeben müssen, beim Export hingegen bleibt es die Nummer eins. Keiner exportiert so viel wie Deutschland. Dennoch liegt der Exportweltmeister eher weiter hinten, wenn es um die digitale Wirtschaft geht. Doch was sind die Gründe dafür?

Digitale Wirtschaft – Definition

Die Digitalwirtschaft, auch digitale Ökonomie oder digitale Wirtschaft genannt, beschreibt den Umbruch, der heutzutage durch die Technologisierung in der Wirtschaft stattfindet. Es geht also um alle Wirtschaftszweige, die mit der Digitalisierung zu tun haben. Die digitale Wirtschaft ist dafür verantwortlich, dass heutzutage über 20 Milliarden Maschinen und Geräte über das Internet miteinander vernetzt sind – Tendenz steigend. Eine Vernetzung bringt das Wachstum voran und sorgt für mehr Wohlstand. Die digitale Wirtschaft in Deutschland ist eine treibende Kraft in der Digitalisierung von Unternehmen, Gesellschaft und Arbeitswelt. Die Digitalwirtschaft sorgt sowohl für neue Dienstleistungen und Produkte als auch für einen Umbruch traditioneller Marktlogiken.

 

Deutschland weiterhin Exportweltmeister

Deutschland weiterhin ExportweltmeisterDeutschland gilt seit Jahren als der Exportweltmeister. Dennoch hat das Land mit seinem enormen Handelsbilanzüberschuss große Probleme. 2017 wurden Waren im Wert von 1,2 Billionen Euro ins Ausland verkauft. Bei einem Vergleich mit den Einfuhren entsteht ein Überschuss von 248 Milliarden Euro. Dies bedeutet, dass Deutschland für jeden Euro, den es exportiert, nur 79 Cent importiert. Das IFO-Institut schätzt, dass der deutsche Exportüberschuss ungefähr 8,6 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Die US-Amerikaner hingegen haben ein Handelsdefizit von ca. 800 Milliarden und damit rund das Doppelte des deutschen Bundeshaushalts im Jahr 2017.

Die Exportstärke der Deutschen sagt nur wenig aus. Deutschland mag zwar bei Autos oder Textilien die Märkte beherrschen, die USA jedoch führt die digitale Wirtschaft an. Das sieht man bereits bei der Softwareherstellung. Der führende Anbieter für Betriebssysteme ist weiterhin Microsoft. Die Software von Smartphones kommt entweder von Google oder von Apple. Der meistgenutzte Messenger-Dienst heißt WhatsApp und das größte soziale Netzwerk ist Facebook. Auch die meist genutzte Suchmaschine kommt mit Google aus den USA und das größte Video-Netzwerk ist YouTube. Selbst der Werbemarkt lässt einen staunen. Facebook und Google kontrollieren zusammen über 50 Prozent des weltweiten Werbemarkts. Damit ist der gesamte Werbemarkt gemeint, und nicht nur der Digitale. Auch die Infrastruktur der digitalen Welt macht nochmal deutlich, wo das Internet zu Hause ist. Godaddy ist der größte Webhoster und Domain-Registrator weltweit und kommt aus Arizona.

 

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Digitale Wirtschaft ohne Deutschland in den Top Ten

Digitale Wirtschaft ohne Deutschland in den Top ZehnEuropäische Top-Unternehmen findet man so gut wie nicht in der Digitalwirtschaft. VW beispielsweise mag zwar der größte Autohersteller der Welt sein, aber im Unternehmens- oder Markenwert kommt der Konzern nicht in die Top Ten. Dies ist auch kein Wunder, denn ein Blick auf die Liste zeigt, dass die Online- und IT-Branche die Welt dominieren. Ganz oben auf der Liste stehen Apple, Google, Amazon und Microsoft. Das einzige Unternehmen in den Top Ten, welches nicht aus Amerika ist, ist der chinesische Tencent-Konzern. Der EU-Binnenmarkt, mit seinen mehr als 400 Millionen Konsumenten, steht Anbietern wie Google oder Facebook völlig ohne Einschränkungen offen.  Zeit, dass sich auch in Deutschland beim Thema digitale Wirtschaft etwas ändert. Denn damit könnte Deutschland die neuen Marktchancen, die gerade entstehen, für sich nutzen. Eine digitale Wirtschaft würde zudem zur Energie-Effizienz und zur Schonung von Ressourcen beitragen.

Digitale Dienstleistung nicht messbar

Seit längerem geht der Begriff des digitalen Handelsdefizits durch die Medien, da so die Außenhandelsaktivitäten eines Landes im Internetzeitalter angemessen berechnet werden können. Allerdings lässt sich der aktuelle Exportüberschuss der Digitalwirtschaft in der USA schwer beziffern. Das Hauptproblem ist, dass es nicht genau feststellbar ist, wo bestimmte Leistungen erbracht wurden. Ein kleines Beispiel: Ein italienischer Nutzer besucht eine deutsche Webseite, die bei Amazon gehostet wird. Auf der Seite gibt es Shutterstock Fotos, bei der Erstellung wurde die Adobe Creative Cloud benutzt und beim Marketing die Adobe Marketing Cloud eingesetzt. Die AdSense-Anzeigen kommen von Google und der Nutzer zahlt via Paypal.

Digitale Dienstleistung nicht messbarDiese Situation überfordert nicht nur das DIW, sondern auch das Steuersystem. Dieses ist auf Unternehmen zugeschnitten, die ihren Sitz an einem bestimmten Ort haben, dort ihre Produkte herstellen und dann auch dort ihre Steuern bezahlen. Bei Google beispielsweise ist es nicht genau zu sagen, wo das Unternehmen eine Adsense-Anzeige ausliefert. Geschieht das in der deutschen Niederlassung in Hamburg oder in der Europazentrale in Dublin?

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