Kognitive Systeme in Industrie und Gesellschaft

Kognitive Systeme

Durch die Fortschritte in den Bereichen maschinelles Lernen, im Speziellen Deep Learning, und Künstliche Intelligenz, können hochleistungsfähige kognitive Systeme entwickelt werden. Diese eröffnen zahlreiche neue Perspektiven für den Einsatz smarter Maschinen – nicht nur, aber eben auch und vor allem in der Industrie. Dieser Artikel erläutert, was genau ein kognitives System auszeichnet und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben.

Was genau versteht man unter einem kognitiven System?

Das derzeit wohl bekannteste kognitive System kommt aus dem Hause Amazon, hört auf den Namen Alexa und ist bereits fester Bestandteil vieler Haushalte. Alexa hört nicht nur zu, versteht und antwortet, sondern ist in der Lage, dazuzulernen und ihr Können so, nahezu selbstständig zu erweitern. Genau das ist es, was kognitive Systeme ausmacht: Die Fähigkeit, aus Fehlern und Erfolgen zu lernen, Muster zu erkennen und sich stetig weiterzubilden. Moderne kognitive Systeme interagieren mit dem Menschen. Sie nehmen ihre Umwelt auf die ein oder andere Weise wahr und lernen, natürliche Sprache immer besser zu verarbeiten. Sie sind mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und lernen auf der Basis von Deep Learning, einer Form des maschinellen Lernens, und neuronalen Netzen, welche die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachahmen.

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Welche Vorteile und Möglichkeiten bieten kognitive Systeme?

Kognitive Systeme bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich und eröffnen zahlreiche neue Möglichkeiten. Werfen wir einen Blick auf die grundlegenden „Pluspunkte“:

Bewältigung der Informationsflut

Kognitive Systeme und Big DataKognitive Systeme sind in der Lage, sehr große Datenmengen zu verarbeiten. Sie kombinieren, vergleichen und bewerten Inhalte und sind auf diese Weise fähig, Unternehmen dabei zu helfen, die alltägliche Informationsflut zu bewältigen. Für eine menschliche Fachkraft bedeutet es beispielsweise einen immensen Arbeitsaufwand, Daten zur Kundengewinnung oder zu relevanten Vorschriften einzusehen und auszuwerten. Ein kognitives System, wie zum Beispiel IBM Watson, kann die Vorarbeit übernehmen. So muss der Mitarbeiter im Endeffekt nur noch die vom System erstellte Übersicht einsehen, die lediglich Informationen enthält, welche im jeweiligen Kontext relevant sind. Die Größe der Datenmenge ist derzeit allerdings Fluch und Segen zugleich. Kognitive Systeme können diese nämlich nicht nur verarbeiten, sondern sind auf massenhaften Daten-Input angewiesen, um zufriedenstellende Ergebnisse liefern zu können.

Interaktion von Mensch und Technik

Kognitive Systeme interagieren mit dem Menschen. Kognitive Maschinen werden nicht im herkömmlichen Sinne vom Menschen bedient, sondern arbeiten mit ihm zusammen.

Maschinen mit „menschlichen“ Fähigkeiten

Durch Algorithmen, wie die bereits angesprochenen neuronalen Netze, werden Maschinen mit „menschlichen“ Fähigkeiten ausgestattet. Sie lernen auf dieselbe Weise, wie es beim menschlichen Gehirn der Fall ist – nur schneller, effektiver und mit fortwährender Konzentration.

So können kognitive Systeme in der Industrie eingesetzt werden

Das potenzielle Einsatzgebiet für kognitive Systeme ist schlichtweg riesig. Intelligente, verständige und selbstlernende Maschinen können die „Reichweite“ des Menschen um ein Vielfaches erhöhen und in den verschiedensten Bereichen von Nutzen sein.

Risikomanagement

Ein funktionierendes Risikomanagement setzt voraus, dass sämtliche Geschehnisse im gesamten Unternehmen erfasst und beurteilt werden. Geht es um unstrukturierte Daten, die etwa 80 % aller relevanten Daten ausmachen, reichen herkömmliche Überwachungen per Dashboard und Analytics nicht aus. Kognitive Systeme können hier Abhilfe schaffen, den menschlichen Entscheidungsprozess mit fundierten Informationen unterstützen und den Erfolg des Risikomanagements enorm steigern.

Kundenservice

Kognitive Systeme im KundenserviceDer Kundenservice ist prädestiniert für den Einsatz kognitiver Systeme, denn gerade hier steigen die Erwartungen, die an Unternehmen gestellt werden, rasant an. Der Kunde von heute ist bestens informiert. Er kennt die Konkurrenz und deren Leistungen und erwartet nicht nur eine kompetente Beratung, sondern schnelle Problemlösungen und eine individuelle Ansprache. Kognitive Systeme sind die „Retter in der Not“ der Kundenberater. Sie erkennen per Sentimentanalyse nicht nur, welche Anfragen unbedingt zuerst beantwortet werden sollten, sondern stellen wichtige Angaben bereit, die den Berater dabei unterstützen, bestmöglich auf den jeweiligen Kunden einzugehen. So kann ein kognitives System bei entsprechendem Informationsfluss in Sekundenschnelle eine Art „Cheat-Sheet“ zusammenstellen. Dieses verrät dem Berater, welche Produkte der Kunde bereits besitzt, wie zufrieden er mit diesen ist und ob in der Vergangenheit bereits direkter Kundenkontakt stattfand. Darüber hinaus können beispielsweise Produkte vorgeschlagen werden, die höchstwahrscheinlich interessant für den Kunden sind. Im Endeffekt erhält der Berater einen Rundum-Blick auf den individuellen Kunden. So wird er dazu befähigt, diesen bestmöglich zu betreuen und die allgemeine Kundenzufriedenheit auf Dauer deutlich zu verbessern.

Übernahme verschiedenster interaktiver Tätigkeiten

Kognitive Maschinen als Verkäufer, Pfleger, Haushaltshilfe oder Nachhilfelehrer? Das alles ist denkbar. Innovative Systeme erkennen die Gefühlslage des menschlichen Gegenübers und reagieren adäquat auf unterschiedlichste emotionale Gegebenheiten. Diese Fähigkeit öffnet Tür und Tor für ihren Einsatz in Bereichen, in denen direkter Kontakt zu Kunden, Patienten oder eben Schülern notwendig ist.

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Anwendungsbeispiel: Einkaufsassistent und Service-Roboter Paul

In einem Elektrofachhandel in Ingolstadt ist die Zukunft bereits greif- und erlebbar. Wer das Geschäft betritt, wird persönlich von Paul empfangen. Paul ist ein Service-Roboter, der seine Umwelt umfassend wahrnimmt und sich bestens darin zurechtfindet. Er befragt die Kundschaft zu ihren Wünschen und führt sie selbstständig zu den entsprechenden Produkten. Um die Zeit zu überbrücken und das Eis zu brechen, plaudert er auch gerne mal aus dem Nähkästchen. Seine Sensoren analysieren verschiedene Biosignale, wie Stimmlage, Gestik, Puls und Mimik, und erlauben es ihm, die Gemütslage der Kunden einzuschätzen. Außerdem kann er sich lustig, heiter, wütend oder traurig zeigen. Entwickelt wurde der kluge Kerl, der als wahrer Kundenliebling gilt, vom Fraunhofer IPA.

Welche Rolle werden kognitive Systeme in der Zukunft spielen?

Zukunft kognitiver SystemeGlaubt man Experten, werden kognitive Systeme schon bald nicht mehr wegzudenken und von großem Nutzen für Industrie und Gesellschaft sein. Pioniere wie Paul werden Zuwachs bekommen und immer komplexere Aufgabenstellungen bewältigen können. Bedenkt man, dass das Ende der Fahnenstange, bezüglich der Entwicklung, noch längst nicht erreicht ist, wird schnell klar, dass das Potenzial, das in kognitiven Systemen steckt, jegliche rein menschliche Vorstellungskraft weit übertreffen dürfte.

Weitere Beispiele finden Sie auf unserem IT-Portal im Artikel über Cognitive Computing.

Hier erfahren Sie mehr über unsere Begegnung, inklusive Video, mit dem Service-Roboter Pepper

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