Connected Mobility – Automobilhersteller müssen nachlegen
Im Jahr 2015 wurden gerade mal ein Drittel der Neuwagen mit integrierten Lösungen für die vernetzte Mobilität ausgestattet. Zu wenig, meinen Experten. Connected Mobility durch intelligente Assistenzsysteme, wie Spurassistent oder Cruise Control haben sich bereits etabliert und sind in vielen neuen Fahrzeugen verbaut. Die Vernetzung der Fahrzeuge untereinander zeigt dagegen noch deutliches Entwicklungspotenzial. Die Verbindung zu anderen Autos (Car2Car-Kommunikation) oder zu Ampeln, Stauwarnsystemen und Infrastrukturen (Car2X-Kommunikation) stellt zwar eine große Herausforderung dar, birgt aber auch enorme Chancen für einen lukrativen Zukunftsmarkt. Durch die Verbindungen der Systeme untereinander wird letztendlich der Grundstein für die Zukunftstechnologie der Automobilität gelegt – das autonome Fahren. Analysten prognostizieren einen Anstieg der vernetzten Fahrzeuge um 45 % bis zum Jahr 2020. Man rechnet damit, dass autonomes Fahren außerhalb geschützter Umgebung bis zum Jahr 2025 realistisch sein könnte. Nach Hochrechnungen von Experten könnte der Treibstoffverbrauch um 60 % und tödliche Unfälle sogar um 90 % durch autonomes Fahren reduziert werden.
Wichtige Fragestellungen zur Connected Mobility
Experten rechnen mit einem deutlichen Gewinn an Sicherheit und Komfort durch die vernetzte Mobilität. Staus und Verkehrsbehinderungen sollen verringert werden. Umso mehr Autos mit der Technologie ausgestattet sind, umso mehr Einfluss hat dies auf die Optimierung des Verkehrsflusses. Doch bisher sind auch noch viele Frage offen, die sich im Zukunftsmarkt der „Connected Mobility“ stellen. Welche Veränderungen gibt es in der Wertschöpfungslogistik? Wie viele Fahrzeuge müssen vernetzt sein, damit die Technologie funktioniert? Welche Sicherheitsrisiken in Bezug auf Datenschutz und Hacker-Angriffen gibt es? Was ist der Kunde bereit für diese Technologie zu bezahlen? Diese und viele weitere Fragen stellen sich bei der weiteren Entwicklung der vernetzten Mobilität. Weltweit laufen derzeit verschiedene Tests zur Verkehrsüberwachung, beispielsweise mit GPS- oder Sensor-Technik. Mit den Systemen sollen später die schnellsten Wege und freie Parkplätze in den Städten angezeigt werden können.
Connected Mobility – Herausforderungen und Chancen
In der Wertschöpfungslogistik würden einige Veränderungen auf die Beteiligten zukommen. So würden die Autos nicht mehr über den Halter, sondern über den Hersteller versichert sein. Durch die erhöhte Sicherheit, würde sich die Versicherungssumme für der Fahrer reduzieren. In Bezug auf Reparatur und Instandhaltung wird es für unabhängige Werkstätten wohl keine Zulassung für autonom fahrende Fahrzeuge geben. Im Hinblick auf Sicherheitslücken bestehen zudem starke Bedenken. Durch Hacker-Angriffe könnte von einen fernen Rechner aus der Motor eines Fahrzeuges abgeschaltet werden. Die Auswirkungen könnten fatal sein. Gerade in diesem Aspekt dürfen die Automobilhersteller keine Mühen und Kosten scheuen. Das Fahrzeug darf unter keinen Umständen durch Dritte manipuliert oder übernommen werden können.
Wie auch bei anderen neuen Technologien ist der Kunde nicht bereit sehr hohe Kosten zu akzeptieren. Die Kosten stehen bisher in keinem Verhältnis zu dem erwarteten Nutzen. Zudem ist die Technik nicht ausgereift und steckt noch in den Kinderschuhen. Für eine lückenlose Abdeckung müsste zunächst Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen. Aber auch die Automobilhersteller selbst, müssen Systeme entwickeln, die untereinander kompatibel sind. Die Politik müsste dafür in den nächsten Jahren gezielte Maßnahmen zur Realisierung der Technologie ergreifen und durchsetzen.
Connected Mobility – Autonomes Fahren ist das große Ziel
Das autonome Fahren ist schließlich die finale Herausforderung und nur durch eine Kombination aus vielen verschiedenen Systemen möglich. In Deutschland wurde ein Teil der Autobahn A9 zu Testzwecken für autonome Fahrzeuge freigegeben. Der Abschnitt ist ideal für diese Zwecke geeignet und verfügt über eine einheitliche Beschilderung, erkennbare Fahrstreifen und Kommunikationsknotenpunkte. Auf Autobahnen scheint das autonome Fahren in greifbarer Nähe. In Städten sieht das allerdings schon ganz anders aus. Hier kommen noch ein paar weitere Einflussfaktoren hinzu, die es zu bewältigen gilt. Dazu zählen zum Beispiel schwierige Straßenführungen, sich ändernde Baustellen, aber auch Fußgänger und Fahrradfahrer, um nur ein paar Herausforderungen zu nennen.
Betrachtet man Infrastrukturen und Verkehrsströme wird deutlich, dass der Blick auf die nächsten fünf Jahre nicht ausreicht. Die Technologie des autonomen Fahrens ist eher langfristig zu betrachten. Sollten aber die entscheidenden Weichen gestellt werden, so ist in etwa 15 bis 20 Jahren mit einem großen technologischen Schritt im Bereich der vernetzten Mobilität zu rechnen.
Erfahrungsaustausch zur Connected Mobility
Vom 13.-15. September 2016 sind wir mit einem persönlichen Meeting-Point, zur Förderung des persönlichen Erfahrungsaustausch auf der Automechanika. In der Themenhalle (Festhalle Frankfurt) für Innovationen sind wir auf der Suche nach Ideen, Weiterentwicklungen und Konzepte die den obigen Status Quo weiteren Rückenwind geben können. Gerne stellen wir Ihnen für einen Besuch der Weltleitmesse der Automobilbranche, Tickets zur Verfügung.
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