Kreislaufwirtschaft: Chancen für die Industrie der Zukunft

Kreislaufwirtschaft

Die Wirtschaft sieht sich vielen Herausforderungen gegenüber. Der Klimawandel ruht teils als Damoklesschwert über allem, hinzu kommen das Bevölkerungswachstum, die veränderte Bevölkerungsstruktur, aber auch der Ressourcenverschleiß. Aber ist es nicht möglich, dass die künftige Industrie der Kreislaufwirtschaft nachhaltig helfen kann? Die Industrie der Zukunft, auch die Industrie 4.0 könnten doch diesbezüglich helfen, nicht wahr? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Was ist die Kreislaufwirtschaft?

Das Gebiet der Kreislaufwirtschaft basiert, unabhängig des aktuellen Gebiets, immer auf festen Standfüßen:

  • Vermeidung – die Abfallmenge soll allgemein verringert werden, was beispielsweise durch Mehrwegprodukte und haltbare Produkte erreicht wird.
  • Wiederverwendung – genutzte Produkte sollen recycelt werden, um einen weiteren Lebenszyklus zu erhalten.

Grundsätzlich gibt es ein Gesetz zur Kreislaufwirtschaft, welches von der Bundesregierung zuerst im Jahr 1994 entworfen wurde. Mittlerweile gibt es etliche Novellierungen. Abseits des reinen Gesetzes hat sich die Kreislaufwirtschaft natürlich in die tatsächliche Wirtschaft und somit auch in die Industrie bewegt.

Damit Sie keine Gesetze wälzen müssen, empfehlen wir Ihnen dieses kompakte und beschreibende Video zur Kreislaufwirtschaft.

Gerade in den vergangenen Jahren wurden die Themen der Nachhaltigkeit und des sparsamen Umgangs mit Ressourcen innerhalb der Industrie immer wichtiger. Wird bei Themen wie dem Recycling sogleich an die PET-Flasche gedacht, so denken nachhaltig arbeitende Unternehmen längst weiter – und nutzen teils die recycelten Flaschen als Basis für neue Anlagen.

Doch nicht allein die Abfall- und Wiederverwendbarkeit von Produkten und Materialien steht im Zentrum der industriellen Kreislaufwirtschaft:

  • Alternative Rohstoffe – die Herstellung von Produkten aus alternativen Rohstoffen, die fernab von Erdöl liegen und einen verbesserten CO2-Wert haben, stehen im Fokus.
  • Recycling – es wird quasi neu erfunden. Innovative Ideen und Möglichkeiten schaffen ein verbessertes und wesentlich effektiveres System.
  • Erneuerbare Energien – zur Kreislaufwirtschaft gehört auch die Auslegung des eigenen Unternehmens. Ganzheitlich agierende Industrien setzen bei der Energiebeschaffung auf Erneuerbarkeit und setzen somit auch hinsichtlich der CO2-Bilanz ein markantes Zeichen.
  • Zusammenarbeit – industrielle Bereiche können in Konkurrenz zueinanderstehen oder inhaltlich keinerlei Gemeinsamkeiten haben. In der Kreislaufwirtschaft sind sie jedoch feste Partner, die sich unterstützen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Welche Vorteile bringt die Kreislaufwirtschaft?

Für viele Betriebe ist das Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft erst einmal mit einem Aufwand verbunden. Immerhin ist es meist notwendig, althergebrachte Produktionswege und Betriebswege innerhalb des Unternehmens aufzulösen und neu zu organisieren. Die Nutzung erneuerbarer Energien ist ebenfalls nicht auf Knopfdruck möglich.

Leider stehen diese Hürden weiterhin vor jedem einzelnen Betrieb und manche Betriebe entscheiden sich gezielt für den alten Weg. Das ist im Kern nachvollziehbar, doch spiegelt es kein lösungsorientiertes Denken wider.

Fakt ist, dass sich jedes Unternehmen verändern muss, denn ohne Veränderung ist der Stillstand gewiss.

Dabei gibt es sogleich Vorteile für sich verändernde Betriebe, die nicht von der Hand zu weisen sind:

  • Imageverbesserung – immer mehr Verbraucher schauen gezielt auf die Herkunft eines Produkts. Sie beschäftigen sich mit der Materie, mit Herstellungsvarianten und natürlich auch mit dem Unternehmen dahinter. Kann sich der Betrieb Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben, so gewinnt er bei den Kunden.
  • CO2-Steuer – auch sie kann mitunter reduziert werden, wenn der CO2-Ausstoß des Unternehmens verringert wird.
  • Entsorgung – viele Unternehmen zahlen jährlich enorme Entsorgungsgebühren. Die Kreislaufwirtschaft zielt mit auf die Vermeidung von Abfallstoffen ab und setzt auf eine kluge Verwendung von Materialien. Im Endeffekt spart ein Unternehmen durch die Umstellung doppelt: Verwendet es Materialien nachhaltiger und geschickter, so fallen weniger Reststoffe an, die natürlich wiederum nicht entsorgt werden müssen.

Auf lange Sicht betrachtet, müssen sich Unternehmen früher oder später ohnehin umstellen und ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft tragen. Die Erfahrung zeigt, dass es einfacher und kostensparender ist, gleich vorweg zuschreiten, als im Nachhinein kurz auf knapp die Veränderungen einführen zu müssen.

Wie könnte Kreislaufwirtschaft praktisch funktionieren?

In der Praxis dürfte die Kreislaufwirtschaft eng mit der Industrie 4.0 verbunden sein. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Standpfeiler der Kreislaufwirtschaft, denn sie könnte neue Geschäftsmodelle bieten und die Nachhaltigkeit beschleunigen. Die Möglichkeiten sind vielfältig:

  • Anlagenbau – Anlagen- und Maschinenbauer gelten als Kunde und als Lösungsanbieter. Unternehmen setzen auf digitale Maschinenlösungen, da diese wirtschaftlich einen Vorteil darstellen und kostensparend sind. Zugleich sind solche Anlagen natürlich für den Klimaschutz wichtig und notwendig, da sie ressourcenschonend arbeiten. Maschinenbauer selbst sitzen somit an der Schnittstelle: Sie bieten Lösungen und Maschinen, stellen aber auch den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft dar.
  • Effiziente Industrie – in der modernen Industrie werden immer noch zu viele Ressourcen verschwendet. Dies lässt sich mit der Digitalisierung dank computergesteuerter Anlagen deutlich verringern oder gar vermeiden. Wer nun noch auf recycelte Anlagen oder Materialien setzt, der spart für sich und schützt die Umwelt.
  • Selbstversorgung – gerade kleinere Unternehmen könnten durch die Investition in die erneuerbaren Energien praktisch selbstversorgend arbeiten. Werden die Anlagen mit selbst erzeugtem Strom versorgt, verbessert das Unternehmen seine Ökobilanz und Nachhaltigkeit, trägt aber zudem zur allgemeinen Kreislaufwirtschaft bei.

Wenngleich die Industrie natürlich der wichtigste Aspekt des Systems ist, beginnt der praktische Nutzen aber auch bei kleineren Betrieben und Werkstätten. Bei ihnen tritt der Nutzen sogar noch schneller in den Mittelpunkt, da die Vorteile rasch erkenntlich werden.

Das Beispiel der Abfallbeseitigung wird direkt sichtbar, denn müssen Container nur noch alle vier statt alle zwei Wochen abgeholt werden, offenbart sich der Nutzen mit der nächsten Entsorgungsrechnung.

Resultiert die geringere Müllentwicklung auf dem Einsparen von Rohstoffen durch digitale Anlagen, fällt ein weiterer Kostenpunkt rasch niedriger auf: der für die Produktion benötigten Rohstoffe.

Fazit – Industrie 4.0 ist fest mit der Kreislaufwirtschaft verbunden

Die Digitalisierung der Industrie und der Schutz der Umwelt gehen praktisch Hand in Hand. Die Möglichkeiten der Industrie 4.0 zielen auf die Kreislaufwirtschaft ab, denn nur die kluge Nutzung von Ressourcen, der Wiederverwendung alter Stoffe und die Verwendung erneuerbarer Energien sind auf lange Sicht gesehen wirtschaftlich.

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