Der bisherige Pionier, Innovator und Marktantreiber Tesla, gerät nicht nur durch die letzten Schlagzeilen unter Druck, sondern auch durch neue Automodelle der anderen Automobilhersteller. Auf dem Pariser Autosalon 2016 zeigen alle europäische Autohersteller ihre Neuheiten und Highlights und das auch in der Kategorie Elektromobilität. Vom 1. – 16. Oktober 2016 gibt es einige Premieren auf einer der wichtigsten Automessen, auch bekannt Mondial de l’Automobile 2016, zu sehen. In Bezug auf die Elektromobilität berichten wir über folgende Highlights und freuen uns über jede Ergänzung durch Kommentare unterhalb dieses Artikels oder im geschlossenen Bereich unseres Industrieforums.
Opel kontert mit dem Ampera-E und zeigt Tesla die Flagge
Auf dem Autosalon Paris stellte Opel seinen neuen elektrischen Kleinwagen „Ampera-E“ vor. Das Elektroauto wird mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern, als der Konkurrenz weit voraus zu sein, vorgestellt. Ein neuer Bestwert für kleine Elektroautos, da vergleichbare elektrische Automobile diesen Wert nicht erreichen. Einzig Tesla erreicht mit seinen Luxus-Modellen eine größere Entfernung. Opel versichert, dass auch bei zügiger Fahrweise eine Mindestreichweite von 380 Kilometer erreicht werden kann. Opel soll somit im Rennen um das alltagstauglichste Elektroauto weit vorne liegen. Der aktuell größte Konkurrent in Sachen Reichweite ist der Renault Zoe. Der Zoe ist derzeit das meistverkaufte Elektroauto und schafft mit einer neuern Batterie vergleichbar 400 Kilometer. Der Ampera-E soll klare Vorteile in der Reichweite pro Aufladung bieten.
Daimler, VW und Opel im Wettstreit erhöhen den Druck auf Tesla
Nicht nur Opel hat mit dem Ampera-E ein deutliches Zeichen auf dem Markt der Markt der elektronischen Kleinwagen gesetzt – die Konkurrenz schläft nicht. Auch Daimler und VW haben neue Modelle in der Entwicklung, um auf dem Markt in Zukunft erfolgreich sein zu können. Bei beiden Autoherstellern sind die neuen Modelle bisher allerdings nur Studien. Opel ist hier ein deutlichen Schritt voraus, da der Ampera-E bereits Anfang 2017 in Serie gehen soll. Möglich wird die Leistungssteigerung durch eine Batterie mit 60 Kilowattstunden. Die meisten Hersteller verzichten aufgrund der Hohen Kosten auf derart große Batterien in einem Kleinwagen. Opel setzt in Kooperation mit dem koreanischen Batteriehersteller „LG Chem“ auf eine Leistungsstarke und trotzdem bezahlbare Batterie die für den Ampera-E entwickelt wird. Einen Angriff auf den Elektropionier Tesla und deren Luxus-Modellen wird vorerst nicht erwartet. Opel rechnet zunächst eher mit geringeren Bestellzahlen als Tesla. Tesla erzielte bereits in wenigen Wochen eine Bestellzahl von über 400.000 Stück des neuen Modell 3. Daimler hingegeben will Tesla mit dem neuen Modell EQ gezielt angreifen.
Daimler auf dem Vormarsch gegen Tesla
Lange Zeit wurde Daimler vorgeworfen die Zeichen der Zeit zu verkennen und den Trend der E-Mobility zu verschlafen. Doch jetzt kontert Daimler mit einem neuen Modell, welches den Elektropionier Tesla in die Schranken weisen soll. Daimler will den vollelektrischen Mercedes EQ 2019 auf die Straße bringen und in den darauffolgenden Jahren noch weitere Modell aus dieser Serie auf den Markt platzieren. Intelligente Ladetechniken und Batteriesysteme sollen Reichweiten von über 500 Kilometern möglich machen und somit die Automodelle von Tesla übertreffen. Tesla scheint bis heute mit Produktionsfehlern und Lieferschwierigkeiten stark zu kämpfen zu haben. Daimler dagegen hat eine weltweit funktionierende Vertriebsorganisation mit angeschlossenen Werkstätten, die Tesla in dieser Form noch nicht aufbauen konnte und voraussichtlich in der Zukunft auch nicht aufbauen kann. Deshalb sind sich Experten sicher: Daimler wird das Rennen in der E-Mobility letztlich für sich entscheiden. Mercedes präsentierte auf dem Autosalon Paris einen technisch, optisch und preislich sehr ansprechendes Modell, welches schon heute viel Begeisterung bei den Kunden von Morgen erzeugen lässt. Wie ist Ihre Einschätzung dazu? Wir freuen uns über einen Kommentar unterhalb des Artikels.
Daimler nutzt die Schwäche von Tesla
Tesla hatte mit seinen Entwicklungen und dem immensen Technologie-Vorsprung viele Möglichkeiten um den Weltmarkt zu beherrschen. Sie waren der Zeit weit voraus. Doch Tesla gerät aufgrund von zahlreichen Unfällen immer öfter in negative Schlagzeilen. Vor allem in der Autopilot-Funktion soll es immer wieder zu Zwischenfällen kommen. Der Autopilot wird bei Tesla derzeit weltweit auf zahlreichen Straßen getestet, erhält jedoch negative Kritik. So kam es am 1. Juli 2016 in den USA sogar zu einem tödlichen Unfall bei dem der Fahrer die automatische Geschwindigkeitseinstellung eingeschaltet hatte. Der Tesla übersah einen abbiegenden Lastkraftwagen und fuhr ungebremst in die Seite des Sattelzuges. Das System soll den Lastkraftwagen übersehen bzw. nicht erkannt haben und leitete daher keine automatische Bremsung ein. Die Fehleinschätzung des Autopiloten wurde dem Fahrer zum Verhängnis.
Darüber hinaus berichteten die Medien immer wieder von kleineren Unfällen mit den Tesla-Modellen. So wurde beispielsweise am 28.09.2016 der erste Unfall eines Tesla mit Autopilot-Funktion in Deutschland registriert. Auf der A24 ist ein Tesla während einer Testfahrt auf einen Bus aufgefahren. Warum auch hier die Geschwindigkeitsregelung nicht eingegriffen hat, wird derzeit noch geprüft.
Des Weiteren mussten in der Vergangenheit Käufer immense Verzögerungen bei der Auslieferung ihres Tesla-Modells in Kauf nehmen. Sehr zum Ärgernis der Kunden. Heutzutage ist es für den Kunden immer wichtiger kurze Wartezeiten zu haben. Ob Daimler mit seinen langjährigen Erfahrungswerten punkten kann bleibt abzuwarten. Vielversprechend ist, dass sich Daimler viel Zeit bei der Entwicklung dieser neuen Technologie genommen hat. Wir werden sehen ob das Ergebnis letztlich alle Kritiker verstummen lässt. Kurz nach der Ankündigung des Mercedes EQ knickte der Börsenkurs von Tesla über 2 % ein und setzte daraufhin eine Talfahrt fort. Ob die Entwicklung des Mercedes EQ für Tesla den noch aktuellen vorhandenen Wettbewerbsvorteil kostet?
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