Ergonomie in der Logistik und im Transport

Ergonomische Tipps für Lager, Logistik und Transport

Lager- und Transportarbeiten beanspruchen Mitarbeiter körperlich oft in hohem Maß. Die heutigen Arbeitsschutzvorschriften verlangen von Betrieben, dass sie ihren Angestellten am Arbeitsplatz einen gewissen Grad an Ergonomie bieten. Das ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll, denn fehlende Ergonomie beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit der Angestellten. Je weniger ergonomisch Tätigkeiten im betrieblichen Umfeld gestaltet werden, desto deutlicher sinkt auch die Effizienz. Auf lange Sicht kostet fehlende Ergonomie Betriebseigentümer sogar Geld, denn sie erhöht das Risiko für Ausfälle. Seit vielen Jahren sind größtenteils Erkrankungen der Knochen, Gelenke und Muskeln für Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich. Mit wenig Aufwand lässt sich dies im Bereich der Logistik und des Transports vermeiden. Dieser Artikel gibt Tipps hinsichtlich möglicher Maßnahmen zur gesundheitlichen Prävention in der Logistik.

So steigert Ergonomie die Effizienz von Logistik-Mitarbeitern

Durch Entwicklungen wie die Digitalisierung steht die Logistik vor Herausforderungen. Um jene künftig bewältigen zu können, müssen alle Angestellten effizient arbeiten. Allerdings erschwert die Gesundheit vielen langjährigen Lager- und Transportmitarbeitern den Arbeitsalltag. In der Logistik haben offizielle Umfragen bereits im Jahr 2012 ergeben, dass mehr als die Hälfte aller Mitarbeiter an wiederkehrenden Muskel-Skelett-Beschwerden leidet. Der Staat und die Berufsgenossenschaften schützen mit ihren Vorschriften mittlerweile zwar vor Unfällen, ignorieren dabei aber oft niedrigschwellige Belastungen. Durch unergonomische Handlungen entwickeln sich daher oftmals Krankheiten, die sich schleichend verschlechtern. Dies betrifft Büromitarbeiter wie Lagerleiter und kaufmännische Azubis ebenso wie Kommissionierer, Picker oder Lagerhilfsarbeiter. Nicht jeder Betrieb muss sich zur ergonomischen Verbesserung der Betriebsabläufe gleich Pick-and-Place-Roboter anschaffen. Auch passendes Mobiliar und kleine Umstellungen im Hinblick auf die Ablauforganisation können einen großen Effekt erzielen.

Beispiele: Wir haben eine kompakte Übersicht gefunden, die anhand von Bildern von ergonomischen Produkten in der Logistik, Ideen geben, wie Mitarbeitern der Arbeitsalltag erleichtert und ihre Gesundheit geschont werden kann.

Verstellbares Mobiliar ist mehr als ein justierbarer Schreibtischstuhl

Viele Schreibtischarbeitsplätze im Logistikumfeld weisen starke Ergonomie-Mängel auf. Offizielle Vorgaben und Normen werden in der Praxis teilweise ignoriert, so zum Beispiel im Hinblick auf verstellbares Mobiliar. Wer nur justierbare Bürostühle bereitstellt, erfüllt die Anforderungen entgegen dem weitverbreiteten Glauben noch lange nicht. Tische müssen ebenfalls zur Körpergröße passen, damit ergonomische Stühle Wirkung zeigen. Feste Schreibtische sind oftmals auf eine Körpergröße von 1,75 Metern ausgelegt. Je weiter ein einzelner Mitarbeiter von diesem Maß entfernt ist, desto schädlicher ist die Arbeit an solchen Tischen für seinen Körper. Neben umfassend verstellbaren Stühlen sollten auch verstellbare Tische, justierbare Computerbildschirme und anpassungsfähige Eingabegeräte zum konventionellen Schreibtischarbeitsplatz gehören. Idealerweise erlaubt das Mobiliar auch stehende Arbeiten und regt Mitarbeiter dadurch dazu an, regelmäßig die Position zu wechseln.

Expertentipp: Ergonomie am Packtisch nicht vergessen!

Nicht nur Bürotische, sondern auch Packtische sollten höhenverstellbar sein. Idealerweise sind sie elektrisch justierbar, damit Mitarbeiter sie schnell auf sich anpassen können. Zusätzliche Stehhocker erhöhen die Ergonomie in der Packstation.

Laufende Lagermitarbeiter brauchen Entlastung

Im Lager sind viele Kommissionierer ausschließlich mit Kommissionieren und Packen befasst. Picker legen in diesem Fall je nach Firmengröße zehn bis 30 Kilometer pro Tag zurück und sind so praktisch die Marathonläufer der Logistik. Damit ihre Gesundheit darunter nicht irgendwann leidet, brauchen sie Schuhe mit ergonomischer Innen- und Außensohle. Nach etwa 500 zurückgelegten Kilometern sollten die Schuhe ersetzt werden, damit die Füße und der Bewegungsapparat keinen Schaden nehmen.

Hinweis: Spätestens nach 50 bis 100 Tagen ist das Schuhwerk eines Pickers in der Regel so abgenutzt, dass er auch barfuß laufen könnte. Idealerweise stehen immer zwei Paar bereit, die im Wechsel getragen werden können.

Auch die richtige Planung kann Picker entlasten. Laufende Lagermitarbeiter könnten nach einer festgelegten Distanz beispielsweise zu einer sitzenden Arbeit wechseln, wobei Schrittzähler die Kilometer messen. So lässt sich ein ergonomischer Bewegungsmix gestalten, der Überlast verhindert.

Mehr Elektrik macht den Transport ergonomischer

In Form des Palettenhubwagens hat sich elektrische Unterstützung innerhalb des Transports längst durchgesetzt. Grundsätzlich sollte es in keinem Betrieb rein muskelbetriebene Transport-Tätigkeiten geben. Vom Bücken bis hin zum Ziehen und Schieben gibt keine Bewegung, die Mitarbeiter dauerhaft auf ergonomische Art und Weise ausführen können. Bewegen Kommissionierer auch relativ leichte Waren auf ihren Plattformwagen, ist dies in der Summe eines vollen Arbeitstages trotzdem noch eine Belastung. Heutzutage gibt es logistische Transportmöglichkeiten jeder nur erdenklichen Form auch mit Elektroantrieb. Betriebseigentümer sollten solche Geräte anschaffen, weil ihre Mitarbeiter dadurch auf lange Sicht weniger belastet werden und seltener Krankheiten entwickeln.

Wie Chefs von höherer Ergonomie in Logistik und Transport profitieren

Als Fazit und Ziel von ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung gilt es, Mitarbeiter durch strukturierte Organisation bei möglichst geringer Anstrengung hochwertige Arbeitsergebnisse erzielen zu lassen. Insofern kommen Maßnahmen zur Steigerung der Ergonomie Betrieben immer zugute. Gerade im Hinblick auf Logistik und Transport profitieren Betriebsinhaber auf lange Sicht von ergonomischer Gestaltung, denn ihre Angestellten sind so seltener erschöpft, leiden nicht so oft an Krankheiten und sind deshalb leistungsfähiger. Insbesondere bei logistischen Prozessen sorgt erst das optimale Zusammenspiel verschiedener Mitarbeiter für Qualität und Effizienz. Fällt ein einzelner Angestellter aus Gründen der Erschöpfung aus oder liefert nicht ab, so kann das gerade hier einen Domino-Effekt mit negativen Konsequenzen nach sich ziehen.

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