Industrielles Internet der Dinge (IIoT)
Unter IIoT versteht man eine Variante des IoT, die im industriellen Bereich eingesetzt wird. Das industrielle Internet der Dinge (Industrial Internet of Things) kann in vielen Branchen eingesetzt werden, im produzierenden Gewerbe, in der Agrarwirtschaft, in Krankenhäusern, in Einrichtungen, im Bereich der Gesundheitsvorsorge oder bei der Energie- und Ressourcengewinnung. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Verbesserung der betrieblichen Effektivität durch intelligente Systeme und flexiblere Produktionstechniken.
I IoT | Beispiele für das Industrielle Internet der Dinge
-
IoT / IIoT – Beispiel Blizzard Ski
Die von dem Unternehmen Blizzard hergestellten Skier werden mit einem internen IIoT-Produktions-Management-System gesteuert, welches Herstellungsprozess-Sensoren nutzt, um Echtzeit Betriebs- und Maschinendaten (BDE / MDE) und ihre Korrelation zu analysieren. Die Analyse gibt Informationen darüber aus, welche Produktionsparameter im Bedarfsfall verändert werden müssen, um Stillstände, Verzögerungen oder Mangelhaftigkeiten zu vermeiden. Dies ist eine Maßnahme zur Qualitätssicherung, die gleichzeitig auch Geld einspart. Ein großer Funktionsumfang, den große Produktionsunternehmen nutzen, sind umfangreiche Big Data-Analysen, die z.B. auch auf vertriebliche Schwankungen beim Absatz von langen und kurzen Skiern reagieren können. Auf diese Weise kann man herausfinden, wann, wo und wie viele Skier gekauft werden.
-
IoT / IIoT – Beispiel Logistik
Mit dem Internet der Dinge können individuelle Gegenstände in großen Flächen wie Lagerhallen oder Häfen gesucht werden. Des Weiteren kontrolliert das IIoT die Routen, die zur Beförderung empfindlicher oder zerbrechlicher Waren, wie z.B. Medikamente, Schmuck, usw. Außerdem wird die Qualität der Versandbedingungen mit dem IoT durch Überwachung der Vibrationen, Behälteröffnungen, Wartungen aus Versicherungsgründen sichergestellt. Ein weiteres interessantes Beispiel zu IoT in der Logistik finden Sie in diesem Fachartikel zu InBin.
-
IIoT – Beispiel Paketverfolgung über das Internet
Bei der Paketverfolgung bieten Paketdienstleister dem Empfänger die Möglichkeit, seine Sendung, mithilfe des IoT im Transportprozess zu verfolgen. Dabei wird an den Transportstationen über Strichcodes oder 2D-Codes eine eindeutige Identifikation der Sendung vorgenommen und der aktuelle Status wird automatisch an die Zentrale übertragen. Dieser kann vom Paktetempfänger über eine entsprechende Webseite entnommen werden.
-
IIoT – Beispiel Smart Grids
Mit Smart Grid, oder auch Smart Power Grid genannt, werden intelligente Verteilnetze für die Stromversorgung bezeichnet, die die Versorgung der Energieeinspeisung und den Verbrauch mithilfe des IoT anpassen. Diese Energienetze umfassen bedarfsgerechte und effiziente Energieverteilung von zentral und dezentral eingespeister Energie und die Steuerung des Verbrauchsverhaltens. Sie sind flächendeckende und länderübergreifende Stromnetze, die ihre Energie von Grundlastwerken, Wasserkraftwerken, Kraftwerken für regenerative Energien, usw. erhalten und den Verbrauch dieser Energie bedarfsabhängig steuern.
IoT | Beispiele für das Internet der Dinge
-
IoT – Beispiel Football 4.0
Football 4.0 ist ein Tischkicker, der über integrierte Sensoren feststellen kann wie viele Tore geschossen wurden. Die gesammelten Daten werden mittels der IoT Foundation in IBM Bluemix übertragen und in IBM Cloudant abgelegt. Des Weiteren zeigt die WebApp die Spielverläufe der Spielerprofile an, die in einer Datenbank abgespeichert werden. Der Datenbestand wird innerhalb einer Highscore-Tabelle aufbereitet. Ein weiteres Praxisbeispiel aus der Fußballwelt im Kontext „BIG Data“ finden Sie in diesem Artikel beschrieben.
-
IoT – Beispiel Wimbledon
Die von IBM entwickelte Slamtracker App dient dazu, Ergebnisse, Statistiken und Analysen der Spiele abzurufen. Gewinner, Aufschlaggeschwindigkeit und andere Statistiken werden in Echtzeit gerendert.
-
IoT – Beispiel Nachbestellung von Tintenpatronen
Der Drucker identifiziert mittels Chiptechnologie die Druckerpatronen und überwacht deren Füllstand. Wenn der Füllstand eine vordefinierte Grenze unterschreitet, fordert der Drucker den Benutzer zur Nachbestellung über die Herstellerseite auf.
IoT | Fazit – Was ist das Internet der Dinge?
IoT („Internet of Things“, bzw. „Internet der Dinge“ auf Deutsch) ist der Begriff, der beschreibt, dass der Computer zunehmend als Gerät verschwindet und durch „intelligente Gegenstände“ (Dinge) ersetzt wird.
Das IoT bezeichnet die Identifizierung physischer Objekte mit einer virtuellen Darstellung in einer Internet-ähnlichen Struktur. Diese besteht nicht mehr nur aus menschlichen Teilnehmern, sondern auch aus Dingen. Der Begriff geht zurück auf Kevin Ashton, der das IoT 1999 erstmals verwendet hat. Es wurde jedoch erst durch die Aktivitäten des Auto-ID Labs bekannt.
Aus IoT wird IIoT bei der industriellen Prozesskontrolle
Mit Industrial Internet of Things können grundsätzliche Werte über den gesamten Produktionsprozess hinweg einfacher erfasst und kontrolliert werden. Neben Maschinenwerten erhält z.B. eine für den Betrieb verantwortliche Person oder ein Produktionsleiter auf einen Blick Informationen z.B. zur Luftqualität, die Raumtemperatur und den Ozongehalt überwacht.
IoT | Zusammenfassung der Ziele
Das Ziel des IoT ist es, die Lücke zwischen der realen und virtuellen Informationswelt zu minimieren. Diese Informationslücke existiert, weil in der realen Welt Dinge einen bestimmten Zustand haben, welcher im Internet jedoch nicht bekannt ist.
Das Ziel von IoT ist es zu ermöglichen, dass viele reale Dinge die eigenen Zustandsinformationen für die Weiterverarbeitung im Netzwerk zur Verfügung stellen. Die Zustandsinformationen können Informationen über die aktuelle Nutzung, über Alterung, aber unter anderem auch über besondere Umweltbedingungen an dem Ort des IoT – Nutzers sein.
Diese Informationen können sowohl zur Verbesserung der Nutzbarkeit des Teilnehmers selbst ausgewertet werden, als auch zur Verbesserung der Situation des umgebenden Bereiches. Auf diese Weise kann z. B. die Reduzierung des Energieaufwandes zur Heizung oder Kühlung an eine Vielzahl von Informationen im gesamten Raum gebunden werden, und so besser wirken als in der Regelinstallation, bei der man mit einem einzelnen Sensor auskommen muss.
IoT | Was sind die Kritikpunkte an Internet der Dinge?
-
Verwaltung der IoT – Geräte beanspruchen enorm viel Zeit
-
Sicherheitslücken müssen oft mit Patches oder Firmware-Updates geschlossen werden
-
Es ist nicht einfach, den IoT – Gerätepark aus PC und Smartphone aktuell zu halten
-
Der Aufwand im Zeitalter des Internets der Dinge ein IoT – Netzwerk abzusichern ist höher geworden. Es ist nicht einfach, wie bisher, schnell die Lücken in der Software per Patch oder bei Hardware per Upgrade zu schließen. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Kategorie Industrial Security.
-
Niedrige Kompatibilität bei IoT-Geräten anderer Hersteller, weil jedes seine eigene App hat, die jeweils die eigenen Daten tracken und in einem Portal speichern
-
Mit der Anzahl vernetzter IoT-Geräte wächst die Datenmenge die gesammelt wird, die auf Hacker attraktiv wirkt und gleichzeitig wächst mit jedem Gerät das Potenzial für Sicherheitslücken
Die Paketverfolgung, wie hier dargestellt, ist leider kein Anwendungsfall des IIoT. Die Erfassung der Sendungsnummer per Barcode ist vielmehr Grundvoraussetzung für eine automatisierte Bearbeitung von Sendungen in den Verteilzentren. Die Aufbereitung dieser Daten für den Endkunden ist dann eher ein Nebeneffekt.
Würde
Guten tag Herr Bayer,
vielen Dank für Ihre Reaktion. In diesem Video sehen Sie dass sich knapp 70 Personen über die Praxisbeispiele persölnlich informiert haben: https://www.youtube.com/watch?v=69OkW1QRZwk . Hinsichtlich der automatisierten Bearbeitung von Sendungen in Verteilzentren haben wir uns vor einigen Jahren das Briefzentrum Frankfurt angeschaut, diese Besichtigung war sehr spannend. Haben Sie uns ein besseres Beispiel? Wir sind offen für Kritik und ergänzend gerne unsere Beiträge.
IoT-Freundliche Grüße
Th. Frick
Interessanter Beitrag, vor allem die Daten beim Tennis sind sehr interessant, da ich regelmäßig auf die Daten zurückgreife. Dass die Technik so wunderbare Dinge kann ist hier ein echter Vorteil für alle Tennisbegeisterten 🙂