Seit rund 34 Jahren führt das US-amerikanische Unternehmen für Datenanalyse und Consumer Intelligence J.D Power jährlich eine großangelegte Qualitätsstudie im Bereich der Automobilbranche durch. Im Resultat wird jeweils ein Qualitätsreport veröffentlicht, der sich auf die Nutzerbefragung der Fahrern von Fahrzeugen verschiedener Marken bezieht. Im Jahr 2020 wurden über 87.000 Antworten auf Fragen rund um auftauchende Fehler von Autos des 2020er Modelljahrgangs ausgewertet. Wir berichten über die zentralen Punkte der Ergebnisse.
#1: Dodge und Kia sind die J.D Power Spitzenreiter
Das Ranking stützt sich auf die Anzahl an Problemen, die pro hundert Fahrzeugen aufgefallen sind. In diesem Jahr teilen sich Dodge und Kia mit jeweils 136 Problemen den ersten Platz. Der Hersteller Kia landet dabei wenig überraschend an der Spitze, war er doch bereits in den vorhergegangenen sechs Jahren unter den Top 5 zu finden. Den zweiten Platz konnten sich Chevrolet und Ram mit je 141 Problemen sichern, knapp dahinter landet Genesis mit 142 Problemen.
#2: Tesla landet auf dem letzten Platz des J.D Power Qualitätsrankings
Für Furore sorgte hauptsächlich das Ergebnis von Tesla, dem US-amerikanischen Autokonzern unter der Führung von Elon Musk. In diesem Jahr zum ersten Mal im Rahmen des J.D Power Rankings berücksichtigt, reichte es mit 250 Problemen auf 100 Fahrzeuge nur für den 32. und somit letzten Platz. Eine herbe Enttäuschung, nicht nur für Fans der Marke, sondern auch für Aktionäre. Was für die Öffentlichkeit überraschend kommt, scheint Musk selbst vielleicht schon vorhergesehen zu haben: Anders als alle anderen Hersteller, verweigerte Tesla die Herausgabe von Daten zur Kundenzufriedenheit aus 15 Bundesstaaten. Durch Daten, die aus weiteren 35 US-Staaten gesammelt werden konnten, fand die Marke letztendlich aber doch ihren Weg in das Ranking.
Besonders erschreckend: Bei den bemängelten Problemstellen der Tesla Fahrzeuge handelte es sich keinesfalls nur um „Kleinigkeiten“. Neben ausfallenden Touchscreens wurden auch die Passform von Karosserieteilen, die Lackqualität und die Geräuschkulisse kritisiert.
#3: Deutsche Hersteller reihen sich überwiegend unter dem Durchschnitt ein
Auch für den Großteil der deutschen Automobilhersteller war die Veröffentlichung des J.D Qualitätsrankings nicht gerade ein Grund, sich auf die Schulter zu klopfen. Mit 152 Problemen konnte sich VW als einziger deutscher Konzern über dem Durchschnitt von 166 Problemen an siebter Stelle platzieren. Anders die übrigen berücksichtigten Automarken aus Deutschland: BMW (176 PP), Porsche (186 PP), Mercedes-Benz (202 PP) und Audi (225 PP) finden sich in der unteren Hälfte der Ranking-Liste wieder, wobei Audi den 30. und somit drittletzten Platz einnimmt.
#4: Infotainment spielt eine große Rolle bei der J.D Power Bewertung
Wie bei den meisten Rankings, gibt es Aspekte, die beachtet werden müssen, damit die Ergebnisse fair und richtig gelesen werden können. Fahrzeuge mit einer Menge Infotainment an Bord bieten so eine weitaus größere Angriffsfläche als einfacher konstruierte Modelle. Das ergibt Sinn: Weniger integrierte Systeme bedeuten weniger Möglichkeiten für Probleme.
Relativierung: Etwa ein Viertel aller gemeldeten Probleme stammen aus dem Bereich Infotainment und beziehen sich so etwa auf Touchscreens, Bluetooth-Verbindungen und Navigationssysteme.
#5: J.D Power Ergebnisse werden online diskutiert
Die Veröffentlichung des J.D Power Qualitätsrankings 2020 entfachte zahlreiche heiße Diskussionen im Netz. So äußern sich beispielsweise vermehrt Tesla-Fahrer, die auf langjährige, gute Erfahrungen mit ihren Fahrzeugen verweisen. Insbesondere die Haltbarkeit der Batterien und die Langzeitqualität werden dabei gelobt.
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