Nicht die Corona-Pandemie und der digitale Schub sind aktuelle Top-Themen der Industrie. Darüber hinaus wird auch im Jahre 2021 die industrielle Nachhaltigkeit in der Umwelt ein wichtiger Faktor sein. Folgende fünf Themen stehen laut unserer Recherche im Jahr 2021 im Mittelpunkt der industriellen Weiterentwicklung. Wir freuen uns auf Ihre Meinung und über eine Minute Ihrer Zeit zur Teilnahme an der kurzen Umfrage am Ende des Artikels.
Industriethema Nr. 1: Elektrifizierung
Neue Marktchancen lassen sich durch die Elektrifizierung im Industriebereich erschließen. Ein Beispiel soll der bayerische Automobilhersteller BMW sein. Dieser will auch in diesem Jahre weitere Fortschritte bei der Elektromobilität machen.
Konkret bedeutet das, dass die Fertigungslinie im größten deutschen Werk ausgebaut werden soll. Der Standort Dingolfing war mit 376.000 produzierten Autos im Jahre 2017 Spitzenreiter.
Wer sich das Werk als Besucher anschaut, dem wird schnell klar, hier dreht sich vieles um Strom. Denn Schilder, auf denen zu lesen ist ,,Hochspannung! Vorsicht Lebensgefahr!“, sind in den weitläufigen Hallen der BMW-Werke in Dingolfing mehrfach zu finden. Bereits im Jahre 2020 hat genau an diesem Ort die Fertigung der bereits fünften Generation des Elektroantriebes begonnen.
Die fünfte Generation des Elektroantriebes wird auch im Jahre 2021 eines der Innovationen sein, welche die BMW-Führung weiter ausbauen und vorantreiben will. Eines der Vorteile, welche die aktuelle Generation der Elektromobilität beinhaltet, ist, das das Gehäuse nun Elektromotor, Steuerungen und das Getriebe in einem vereint.
Nicht nur in der Antriebstechnologie wird es im Jahre 2021 weitere Fortschritte in Bezug auf Elektroinnovationen geben. Auch im Bereich des Armaturenbrettes also der Bedienbarkeit an der Steuerung im Automobil des Fahrzeugführers werden Neuerungen vorgestellt, die bei Kunden Erstaunen auslösen sollen.
Industriethema Nr. 2: Roboter weiter auf dem Vormarsch
Der Einzug der Roboter in die Industrie- und Fertigungshallen fand in den letzten Jahren bereits erfolgreich statt und dieser Entwicklung wird noch weiter anhalten. Hierbei ist vor allem die Automobilindustrie betroffen. So besagen Schätzungen, dass in den Jahren 2020 bis 2022 etwa zwei Millionen Industrie-Roboter in den Fabriken rund um den Globus installiert werden.
Außerhalb der Industrie erlebt die Robotik ebenfalls einen Anstieg der Verkaufszahlen. Gründe hierfür liegen nicht nur an der Nachfrage nach neuen Robotern der neuen Generation, sondern auch die wachsende Bereitschaft und Offenheit zur Produktionsoptimierungen und Effizienzsteigerungen in Europa sind einer der Gründe für die wachsende Popularität.
Dank der Forschung im Bereich der Robotik sind Wünsche der Industrie immer öfter realisierbar. Programmierung und die Installation der Roboter werden durch einfachere Funktionsteile und Bedienelemente immer einfacher. Das befähigt auch Mitarbeiter, die keine Experten im Bereich der Robotik sind, die entsprechenden Installationen und Wartungsarbeiten auszuführen. Hinzu kommt, dass die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Roboter zunehmend Anerkennung findet und dadurch wird die Teamarbeit zwischen Maschine und Mensch verbessert. Ängste hinsichtlich der kompletten Wegrationalisierung von Industriearbeitsplätzen werden gleichzeitig abgebaut.
Ein Blick auf Nachbars Garten verrät, dass die Robotik nicht nur in den Industriehallen Einzug gefunden hat, auch die Nutzung im privaten Bereich, wie beispielsweise bei der Einkaufsberatung oder in Form eines automatisierten Rasenmäher.
Industriethema Nr. 3: Simulationen
Was ist mit dem Wort ,,Simulationen“ eigentlich gemeint? In erster Linie ist hier die Möglichkeit gemeint, den Firmen und Konzernen die Möglichkeit zu geben, Ihr Unternehmen einem Stresstest zu unterziehen.
„Angesichts der Covid-19-Pandemie konnten die digitalen Verbindungen die Nachfrageschübe nicht vorhersehen, weil das maschinelle Lernen auf historische Muster blickte und den Unternehmen nicht die Möglichkeit bot, die Produktion aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2021 wird die Simulation den Unternehmen einen Überblick über ihren Betrieb geben und sie einem Stresstest unterziehen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Im Rahmen der Projekte sollen Szenarien simuliert und Was-wäre-wenn-Analysen durchgeführt werden, die sowohl nachgelagerte Ereignisse (in Endmärkten oder bei einzelnen Kunden) als auch vorgelagerte Ereignisse abdecken. Dadurch lässt sich simulieren, wie Lieferkettenereignisse in Konstruktions- und Produktionsabteilungen berücksichtigt werden können“, so Michael Larner, Principal Analyst Industrial & Manufacturing bei ABI Research.
Laut den ABI-Marktforschern wird die Simulation ein sehr wichtiger Faktor sein, wenn es um die Vernetzung der Industrie im digitalen Bereich geht. Laut den Marktforschern der ABI haben sich die Industrieunternehmen bislang meist darauf konzentriert, das die digitalen Verbindungen den Datenfluss in einer kontinuierlichen Schleife zwischen Fertigungs-, Entwicklungs- und Erfüllungsteams aufrechterhält.
Nun soll das Thema Simulationen im Bereich der Industrie in diesem Jahr seinen Schwerpunkt ausbauen. Denn durch die Simulation ist eine effizientere Entwicklungsarbeit möglich und sind Entwicklungsprozesse leichter auszubauen und zu verbessern. Dies ist nicht nur für die eben genannten Bereiche sinnvoll, auch Produktinnovationen und ein höheres Maß an Produktqualität lassen sich so schneller und besser realisieren.
Industriethema Nr. 4: Digitalisierung in der Fertigung
Die industrielle Revolution wird seit mehreren Jahren unter dem Fachbegriff Industrie 4.0 zum Ausdruck gebracht. Als Bestandteil von Industrie 4.0 steht Smart Manufacturing. Dies ist ein Bereich, der sich auch im Jahre 2021 weiterentwickeln wird. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Besitzer von Fabriken sich weiter für die 5G-Technologie öffnen.
Über Ethernet-Kabel haben Industrieunternehmen bereits vieles aus dem Bereich der Industrie 4.0 realisiert. Hierzu gehören betriebliche Vorteile im Bereich der zustandsbasierten Überwachung, das Bestandsmanagement und die Gebäudeautomatisierung. Hier kann die 5G-Technologie über den drahtlosen Einsatz viele weitere Innovationen vorantreiben und vor allem auf ein höheres Niveau heben.
Industriethema Nr. 5: Industrielle Nachhaltigkeit
Nicht zuletzt durch die ,,Friday for Future Bewegung“ ist die Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Thema in der Industrie geworden.
Auf der Agenda vieler bedeutenden Unternehmen steht das Thema Nachhaltigkeit. Nicht nur, wenn es um die nachhaltige Herstellung der verschiedensten Produkte geht, ist Umweltschutz in aller Munde. Auch im IT-Bereich spielen diese Überlegungen eine immer wichtiger werdende Rolle, wenn man beispielsweise das Energiemanagement im Auge hat.
Green-IT ist hier das Stichwort. So steckt hinter diesem Fachbegriff das Ziel, dass die IT der jeweiligen Unternehmen nachhaltiger agieren sollen. Die Arbeit der IT-Abteilungen soll damit recyclebarer, haltbarer und ressourcensparender werden. Der Einsatz neuer IT- und Softwarelösungen wird somit in diesem Jahr auf immer mehr Schreibtischen der Führungskräfte landen. Sodass am Ende das Unternehmen Vorteile durch den Einsatz dieser Green-IT erfährt und auch die Umwelt durch die Verringerung des CO2-Ausstoßes geschont und für spätere Generationen bewahrt wird.
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